Warum schmecken diese „Brötchen mit einem Loch in der Mitte“, auch bekannt als Bagel, eigentlich so gut? Gute Frage, ich weiß es nicht aber so was Einfaches wie ein Bagel mit einer Schicht Frischkäse kann den Start in den Tag einfach schon etwas angenehmer gestalten. Es ist leider wieder eine Weile her, dass ich hier ein Rezept veröffentlicht habe. Das liegt zum einen daran, dass ich mal wieder etwas zu wenig Zeit dafür hatte und zum anderen, dass ich mich an diesem Rezept festgebissen hatte. Erst beim dritten Anlauf war ich vollstens zufrieden mit dem Ergebnis und habe natürlich wieder etwas dazu gelernt.

Und warum eigentlich Kartoffelwasser? Tja, das hab ich mich auch erst gefragt und meine generelle Hoffnung war, schmecken sie dann leicht kartoffelig? Hmm, ich kann es nicht hundertprozentig bestätigen, aber was ich bestätigen kann (und deswegen bin ich dran geblieben), dass mir der Teig geschmacklich einfach sehr zugesagt hat. Ich mag es, wenn er etwas griffig ist ohne zu trocken zu sein. Die Bagel hier, haben auf jeden Fall diese Bedingung erfüllt. Kartoffelwasser, in dem hoffentlich saubere Kartoffeln gekocht wurden, hat übrigens unheimlich viele Mineralien und eignet sich sowohl für das Zubereiten von Soßen als auch hervorragend, um seine Pflanzen damit zu gießen. #wiederwasgelernt 🤷🏼‍♂️

Und wo wir nun grad dabei sind, Bagel wurden irgendwann um das Jahr 1610 zum ersten Mal in jüdischen Quellen bei Krakau erwähnt. Zu dem, wie wir sie kennen, wurden sie aber erst Ende des 19. Jahrhunderts in den USA und Kanada, als sie dort von jüdischen Einwanderern aus Osteuropa eingeführt wurden. ☝🏼

Nachdem ich dieses Rezept nun also, wie bereits erwähnt insgesamt drei Mal ausprobiert habe, kann ich euch wie gewohnt ein paar kleinere Hilfestellungen/Tipps dazugeben:

  • Wenn ihr die Muße habt, macht den Teig einen Tag vorher. Einfach nach dem Gehen lassen die Schüssel gut mit Folie abdecken und in den Kühlschrank stellen. Das Kartoffelwasser könnt ihr am nächsten Tag im Topf erwärmen, der Teig kann noch etwas gehen und ich finde, es tut dem Geschmack und der Textur immer gut.
  • Als Ort zum gehen lassen hat sich mein Ofen als optimal herausgestellt. Ich heize diesen weniger als 50 Grad an, stelle die Schüssel dort abgedeckt mittig hinein und erhalte so stets ein gutes Ergebnis beim Aufgehen.
  • In dem Kartoffelwasser sollten natürlich sauber gewaschene Kartoffeln gekocht haben. Falls ihr dennoch skeptisch sein solltet, könnt ihr es ja noch mal durch ein Sieb geben.
  • Das Kartoffelwasser in dem Topf sollte übrigens so hoch sein, dass die Teigringe bequem darin schwimmen können.
  • Bei Füllung und Topping ist natürlich ganz euer eigener Geschmack gefragt. Mögt ihr sie pur, mit Körnern oder Kräutern? Ich habe sie mit Sesam, Saaten oder auch Haferflocken gemacht. Für die geschmackliche Komponente habe ich italienische Kräuter und eine Bruschetta Gewürzmischung in die Teiglinge eingeknetet. Mit Chiliflocken geht das aber auch, falls man es etwas pikanter mag. Für Körner und Saaten hab ich einfach welche genommen, die ansonsten für einen Salat bestimmt sind.
  • Wenn ihr die Stränge formt, macht sie ruhig ein klein wenig länger als zu kurz. Geht sicher, dass das Loch gut zu sehen ist und genügend Platz hat, weil eure Bagel sonst „zubacken“.

Lasst mir gerne einen Daumen oder Kommentar zu diesem Rezept da, ich freue mich sehr auf euer Feedback! 🙂

Zubereitungsschritte

0/0 Schritte gemacht
  1. Von den ca. 1.2 Litern an lauwarmen Kartoffelwassers gießt ihr 100ml in eine Rührschüssel und fügt die Packung Trockenhefe hinzu. Zur Seite stellen und 5 Minuten quellen lassen.
  2. Weitere 100ml gießt ihr in ein Schälchen, gebt den Honig, sowie das Öl dazu und vermengt es so lange, bis sich der Honig ganz aufgelöst hat.
  3. Vermengt das Mehl mit dem Salz, gebt diese Mischung in euer Hefewasser und vermengt es kurz miteinander. Im Anschluss die beiden Eier und das Honig-Öl-Wasser dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig noch zu klebrig sein, gebt ruhig noch etwas Mehl dazu.
  4. Ölt eine Schüssel ein, gebt die Teigkugel hinein und lasst diese an einem warmen Ort abgedeckt für ca. 60 Minuten gehen.
  5. Kurz bevor diese 60 Minuten abgelaufen sind, das übrige Kartoffelwasser im Topf zum aufkochen bringen. Gebt den Zucker hinein und schaltet die Temperatur auf ca. 1/3 runter. Das Wasser sollte nur noch leicht köcheln (simmern).
  6. Nun nehmt ihr den aufgegangene Hefeteig aus der Schüssel, knetet ihn kurz durch, halbiert und viertelt ihn dann bis ihr am schließlich 8 gleichgroße Stücke vor euch habt.
  7. Je nachdem, wie ihr eure Bagel geschmacklich aufbereiten wollte, könnt ihr nun Kräuter und Saaten darin gewissenhaft einkneten.
  8. Um nun die Bagel zu formen, solltet ihr jedes dieser Bällchen zu einem gleichmäßigen Strang formen. Ich habe die Stränge ca. 18-20cm lang gemacht,um so beim Aufbacken das Loch in der Mitte des Bagels erhalten zu können. Um den Zusammenhalt zu gewährleisten, habe ich beide Enden vorsichtig und gleichmäßig miteinander verknetet.
  9. Wenn die Bagel geformt wurden und halten, könnt ihr den Ofen auf 225°C Ober- Unterhitze (205 °C bei Umluftbacköfen) vorheizen, und ein Backblech mit Backpapier auslegen oder einfach einölen.
  10. Nun gebt ihr jeden der Ringe, mithilfe einer Schaumkelle in das warme Zuckerwasser. Nach ca. 20 Sekunden vorsichtig im Wasser wenden und nach weiteren 20 Sekunden aus dem Topf holen. Alle Teigringe so nach und nach auf dem Backblech positionieren und genügend Abstand einplanen.
  11. Wenn ihr nun noch die Bagel mit Saatlingen bestreuen und all diejenigen, die keine bekommen sollen könnt ihr mit einem verschlagenen Ei und einem Küchenpinsel bestreichen.
  12. Nun gebt ihr das Backblech mit den Bagels in Spee mitten in den Ofen, Tür schließen nicht vergessen und für ca. 15 Minuten backen lassen bis sie eine schöne bräune bekommen. Die mit der Eimischung werden dunkler, also nicht erschrecken.
  13. Im Anschluss aus dem Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen und herzhaft bis süß genießen. 👨🏼‍🍳

Credit: Die Inspiration zu diesem Rezept habe ich von dynamitecakes.de und das ursprüngliche Rezepte wurde von mir noch leicht abgeändert.