Ich nehme selten das Wort „perfekt“ in den Mund, wenn ich über etwas rede oder schreibe, was ich selbst in meiner Küche fabriziert habe. Ich bin bei Weitem kein Profi, nur ein motivierter Enthusiast, der gerne ausprobiert und daraus seine Lehren zieht. Doch dieses Mal, wage ich mich zur Abwechslung mal aus dem Fenster zu lehnen und behaupte, hier ein (unverhofft) großartiges Resultat abgeliefert zu haben. Und weil man sagt, „sharing is caring, möchte ich dieses natürlich unbedingt mit euch teilen. Ich weiß, ich werde mit diesem Beitrag hier nicht das (Pizza-)Rad neu erfinden, doch soll es das auch gar nicht sein. Vielmehr möchte ich, nachdem ich in der Vergangenheit bereits so viele Pizza-Rezepte ausprobiert habe, dieses mit euch teilen, weil mir genau dieses Rezept samt Herangehensweise endlich ermöglicht hat, zuhause eine ordentliche, italienische Pizza zu kreieren. Vielleicht fühlt sich davon ja auch meine geschätzte Kollegin motiviert, die mir jüngst sagte, sie hätte es aufgegeben Zuhause eine gute, italienische Pizza kreieren zu wollen.

Kurze Erklärung bevor ihr beim weiteren Lesen einen Schreck bekommt: das hier ist richtig viel Text aber ich wollte die einzelnen Oberpunkte, neben der Kurzform im Rezept ganz unten, auch  in einer detaillierten Erzählung niederschreiben, damit jeder versteht, wie mein Setting war, welche Kniffe ich angewandt habe und was es dabei zu beachten gibt.

Wie ich gerne mal als kleine Anekdote erwähne, bin ich eher gezwungenermaßen in Neapel geboren, aber habe ansonsten keine italienischen Wurzeln. Und trotzdem ist da was tief in mir drin, was der italienischen Küche sehr zugewandt ist. Fun Fact: Die Pizza Margherita wurde am 11. Juni 1889 in Neapel zum ersten Mal hergestellt und vielleicht stammt daher diese innere Ambition, diesen Klassiker so authentisch wie möglich hinbekommen zu wollen.  Und was habe ich in der Vergangenheit nicht alles ausprobiert, weil ich endlich verstehen wollte, wie ich auch Daheim eine gute, selbst gemachte Pizza herstellen kann. Die Rezepte, an denen ich herumprobierte, hatten häufig eine Liste an Zutaten, die einfach viel zu lang waren. Dabei war mir eines doch stets bewusst, die Italiener halten es bei ihren Rezepte gerne möglichst simpel, doch die Zutaten und die Verarbeitung dieser machen hier den entscheidenden Unterschied aus. Sei es mit braunem Zucker, Olivenöl, verschiedenen Mehlmischungen oder anderen Ergänzungen im Teig, nichts hat mir so richtig dieses Gefühl einer originalen Pizza entlockt, wie ich sie beim Italiener bekommen kann. Selbe gilt für die Tomatensauce. Diverse Gewürze, Tomatenmark und das Einkochen am Vortag mögen zwar durchaus eine gute Tomatensoße ergeben, aber keine hatte mich wirklich so richtig zufriedengestellt. Beim Käse war mir klar, hier hat Mozzarella ganz klar die Hose an und wenn dann kommt dieser nur in Scheiben und/oder gerieben drauf. Einzig Burrata gestatte ich hier sogar noch als geschmackliches Upgrade für eine schöne, cremige Käsekruste. Für Kim machte ich eins eine Pizza mit Burrata, wofür ich mir bei einem Restaurant den Teig für eine gute Pizza einkaufte.  Sie kannte diese Käseart noch nicht und nachdem ich ihr diese mal zubereitet hatte, sagte mir einst, das wäre die beste, „selbst gemachte“ Pizza gewesen die sie je gegessen hat. Vor Kurzem dann, habe ich mich durch ein Forum geklickt und irgendwo dazwischen, ganz versteckt wurde ich auf ein Rezept aufmerksam, welches mein Interesse auf sich zog. Aber warum war das so? Es war die Einfachheit des Rezepts, der Fokus auf gute Zutaten und die richtige Verwendung dieser zusammen mit der passenden Hardware und ein paar guten Kniffen. Schlussendlich habe ich also nur wieder Inspiration gefunden, mich herzlich bei der Person dafür bedankt und sehe mich nun berufen, dieses Rezept in einer umfangreicheren Fassung mit euch zu teilen:

Hardware – wenn dann auch richtig!

Da sind wir dann auch gleich bei einem Stichwort, denn die richtige Hardware entscheidet hier über Erfolg oder Niederlage an der Pizzafront! Vor allem ohne diesen passenden Helfer, dürfte es (meiner subjektiven Meinung nach) Zuhause schwierig werden nur mit dem heimischen Ofen allein eine gute Pizza zu kredenzen. Zu aller erst ist hier ein bestimmtes Teil von absoluter Notwendigkeit, welchen ich bereits vor ein paar Jahren mal günstig bei einer Aktion mitgenommen habe und so mein eigen nannte: Einen Pizzastein für den hauseigen Ofen. Ich habe den bestimmt schon 4 Jahre und seither hat mir dieser stets gute Dienste erwiesen. Mein heimischer Pizzastein entspricht etwa diesem Modell* hier, allerdings habe ich dafür noch eine Art passendes Backblech, was ich aber so in der Auswahl von Pizzasteinen im Online-Shop gar nicht mehr gesehen habe. Tatsächlich habe ich aber, wenn es mich mal überkommen sollte, noch einen anderen Pizzastein* im Blick, mit dem das Ergebnis ggf. sogar noch besser ausfallen könnte. Dies hat vor allem damit zu tun, wie gut und intensiv der Stein Hitze speichern die dabei hilft, den Boden der Pizza optimal zu backen. Hier kann ich eventuell gleich die aufkommende Frage nach dem verwendeten Ofen aufgreifen. Ich habe einen, relativ langweiligen, handelsüblichen Elektroofen der „nur“ 275 Grad Ober- Unterhitze schafft. Wie man raushört, hätte ich gerne etwas fortgeschritteneres aber in einer Mietwohnung ist das nicht so ganz einfach umzusetzen. Leider muss dieser auch auf volle Leistung gebracht werden, was natürlich auf die Stromrechnung geht. Aber so lange man nicht damit beginnt, sich ausschließlich noch von selbst gemachter Pizza zu ernähren (was durchaus verlockend klingt), empfinde ich das gelegentlich als absolut vertretbar.

Was ihr also konkret an Hardware benötigt, um eine gute Pizza Zuhause zu machen liste ich euch hier mal in Kurzform auf:

Sicherlich werden sich einige wundern, warum ich hier meine geliebte Küchenmaschine nicht aufliste? In diesem Fall, ist meiner Meinung nach die Handarbeit essenziell und genau deswegen ist hier die Liebe aufgelistet. Denn einen Teig 20 Minuten mit den Händen zu bearbeiten ist ein stattlicher Beweis dafür. 😉

Zutaten – entscheidend ist was rein kommt.

Wenn ihr dachtet, dass das nun schon viel Text war, kommen wir zu den Zutaten. Allerdings muss hierbei kein großer Invest getätigt, sondern einfach die richtige Quelle für den Bezug dieser ausgewählt werden. Das Mehl, welches speziell für Pizza geeignet ist, habe ich aus einem italienischen Supermarkt. Aber warum ist dieses Mehl aus Italien mit dem tipo 00 so viel besser geeignet? Es geht um den Anteil an Protein im Mehl. Deutsche Mehle besitzen anders als z.B. italienische Mehlsorten, weniger Klebereiweiß. In der Regel zwischen 7-9 %, allerdings benötigt ein guter Pizzateig, damit er auch schön knusprig wird einen Anteil zwischen 12,5 – 14 %. Und, wie sollte es sein, diesen findet ihr dann am ehesten in einem gut sortierten, italienischen Supermarkt.

Selbiges gilt für die Zutaten der Tomatensoße. Dies ist zwar so simpel, dass es fast eine Frechheit ist, allerdings entscheidet hier eben auch die Hochwertigkeit. Italienische Tomaten sind ein absolutes Muss und ich spreche hier nicht von denen aus China nach Italien importierten und dort abgefüllten, ich spreche davon auf den Hinweis zu achten, „garantiert italienische Tomaten“ oder „100% Pomodoro italiano„. Diese haben einfach ein wesentlich intensiveres Aroma und ich war extrem skeptisch, ob diese simple Soße ihren Zweck erfüllen wird, aber ich wurde eines besseren belehrt und werde mir nie wieder, so viel Arbeit wie vorher für eine Pizzasoße machen. Und falls euch das „aus der Dose“ stören sollte, kann ich euch beruhigen, Tomaten aus der Dose sind einer der wenigen Lebensmittel, die in der Dose noch besser werden. Durch die Reifezeit darin bekommen sie eine intensivere Farbe und ein noch volleres Aroma.

Beim Käse gibt es (meiner Meinung nach) kaum nennenswerte Argumente gegen fertig geriebenen Mozzarella. Diesen findet ihr meist schon im handelsüblichen Supermarkt und weil er gerieben ist, kann er optimal auf der Pizza verteilt werden. Wer darüber hinaus noch (Büffel)-Mozarrella verwenden möchte, sollte diesen zusätzlich holen. Verwendet aber bitte nicht diese Käsegemische, welche sich Pizzakäse schimpfen und meist aus verschiedenen Käsesorten bestehen. Die sind schlicht eingedeutscht und einfach nicht wirklich authentisch für den Zweck einer authentischen italienischen Pizza. Wenn ihr aber Mal wirklich ein Highlight auf eure Pizza bringen wollt, nehmt Burrata Käse. Falls ihr damit (noch) nichts anfangen könnt, das ist eine Kugel die vom Aussehen an Mozarrella erinnert aber im inneren mit cremiger Sahne gefüllt ist. Diese zerreißt ihr einfach gleichmäßig über eurer Pizza in spe, macht noch etwas Olivenöl drauf und am Ende maximal noch frische Basilikumblätter. Glaubt mir, das ist wirklich wirklich großartig.

Was die Zutaten für den Belag angehen, hier hat jeder seine eigene Meinung. Ich persönlich habe es simpel gehalten und wurde nicht enttäuscht. Meine Pizzen, die ich bisher mit diesem Teig zubereitet habe, waren entweder mit einer guten Rindersalami belegt und, rein mit Käse und Basilikumblättern und/oder Burrata. Doch jeden davon hat noch einen Schuss von Chili-Knoblauch Olivenöl bekommen und waren damit perfekt. Wer es mag, kann noch ein paar italienische Kräuter darüber streuen, was ich gelegentlich auch noch tue für Optik und Geschmack.

Somit benötigt ihr in etwa folgende Zutaten:

  • italienisches (Pizza)-Mehl tipo 00
  • Geschälte, italienische (!) Tomaten aus der Dose
  • geriebenen Mozzarella und/oder Büffelmozzarella/Burrata
  • gutes Olivenöl z.B. von MyOlio***

Die restlichen Zutaten entnehmt ihr bitte der Zutatenliste oben. Natürlich geht es hier bei den Empfehlungen für die Hardware und den Zutaten nur um um meine subjektive Meinung und Erfahrung, die ich in meiner bisherigen gesammelt habe, da ich aber stets Wert darauf lege, dies authentisch zu kommunizieren habe ich damit hoffentlich ein paar Fragen beantwortet. Kommen wir nun also zur eigentlichen Herstellung des Pizzateigs

Der Pizzateig – das ist noch Handwerk.

Eine große Schüssel wird euch hier sehr behilflich sein, wobei ich ziemlich sicher bin, dass die erfahrene, italienische Mama das auf der Arbeitsfläche macht, in dem sie einfach nach und nach Wasser zu dem Mehl auf der Fläche gibt. Ich persönlich schätze dann doch eher die Edelstahlschüssel, in der ich das lauwarme Wasser hineingebe, die 1,5g frische Hefe zusammen mit dem Salz so lange vermenge, bis eine grau-milchige Flüssigkeit darin schwimmt. Nun beginne ich damit, mit einer Hand das Mehl hineinzugeben, während ich mit der anderen Hand dieses mit dem Wasser vermenge.

Meine Erfahrung zeigt, dass man locker 750-800g Mehl nach und nach mit dem Wasser vermengen kann, bis eine teigige Konsistenz entsteht, allerdings sind wir hier noch lange nicht fertig.
Nun das Gemisch nun gut untermengen und immer wieder etwas Mehl dazugebe, dass ganze ist ne ordentlich klebrige Angelegenheit aber das wird nach und nach besser. Während ihr nun sukzessiv das Mehl dazugebt, wir die Konsistenz teigiger und bekommt mehr Struktur. Allerdings kann eine ganze Weile dauern bis ihr das Gefühl bekommt, etwas Griffigeres in der Hand zu haben aber seid euch sicher, es wird.

Wenn der Vorteig nun langsam eine griffigere Textur bekommen hat und ihr das Gefühl bekommt, diesen auf eine bemehlte Arbeitsplatte hieven zu können, dann macht das. Hier werden jetzt eure Sinne gefordert, weil es nicht ganz leicht zu beschreiben ist, wie der Teig sich anfühlen soll. Wichtig ist, dass er euch nicht an der Arbeitsplatte kleben bleibt, weshalb ihr immer wieder etwas Mehl dazugeben könnt. Deswegen würde ich hierfür auch keine Küchenmaschine nehmen, denn nur mit den Händen bekommt ihr ein Gefühl dafür, ob der Teig mehr oder weniger Mehl benötigt und die optimale Griffigkeit hat. In den 20 Minuten, in denen ihr ihr diesen Teig knetet, könnt ihr euch mit den Händen richtig austoben und eurem Teig zeigen, wer der Boss ist! 😎

Wenn ihr nach diesem 20 Minuten etwas verschwitzt seid, habt ihr etwas richtig gemacht. Euer Teig sollte nun eine elastischere Konsistenz bekommen haben, er darf nicht an der Arbeitsplatte oder euren Fingern kleben bleiben und Fäden ziehen, er sollte aber auch nicht zu stumpf werden. Nehmt ihn in die Hand, drehte diese um und wenn sich der Teig mit leichter Verzögerung selbst- und vollständig von euch löst und auf die Arbeitsplatte fällt, habt ihr gute Chancen die optimale Konsistenz erlangt zu haben. Wenn die Textur dann noch einigermaßen glatt und gleichmäßig ist, könnt ihr den nächsten Schritt zur perfekten Pizza gehen. Formt eine schöne Kugel, gebt diese auf eine leicht bemehlte Fläche (am besten ein warmer Ort) und lasst euren Teigling eine Stunde ruhen. Ob ihr hierfür Folie nehmt (so wie ich) oder ein Küchentuch, das überlasse ich ganz euch.

Wenn diese Stunde um ist, sollte der Teig vor euch etwas aufgegangen sein. Da wir nur relativ wenig Hefe benutzt haben, wird dies noch kaum auffallen, aber die Oberfläche sollte ein wenig „angespannt“ sein. So wisst ihr, dass mit eurem Teig was passiert und das was da passiert, ist ganz essenziell für das Endergebnis.
Was ihr nun machen müsst, ist den Teig in gleichmäßige Kugel zu schneiden. Ich würde euch dafür empfehlen, diesen einmal genau abzuwiegen und daraus dann 5-6 Teigkugeln zu formen, die zwischen 200 und 250g wiegen können. Nehmt dafür ein scharfes Messer oder eine Teigkarte*, mit der ich fast nur noch arbeite.
Ein ganz wichtiger Kniff, um eine gleichmäßige Oberfläche zu bekommen, ist, die Teigkugeln zu „schleifen“. Das bedeutet die Oberfläche glatt zu ziehen und die Falten unter dem Teigling zu spannen, damit eine ebenmäßige Oberfläche entsteht. Bemehlt diese von beiden Seiten leicht und gebt diese dann in eine Form mit hohem Rand. Ich habe dafür eine Auflaufform aus Keramik verwendet, da sich diese gut abdecken lässt und praktisch im Kühlschrank zu verstauen ist.

An dieser Stelle habt ihr nun zwei Optionen:

  1. Wenn der Teig noch am selben Tag verarbeitet werden soll: Mindestens 6 Stunden gut abgedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen.
  2. Wenn ihr Zeit habt, lasst den Teig luftdicht abgedeckt über Nacht im Kühlschrank reifen. Ich persönliche präferiere dies, da der Teig einfach etwas Zeit benötigt um richtig gut zu werden.

Wenn es dann so weit ist, der Teig genug Zeit hatte zu reifen und ein Stück aufzugehen (siehe mein Ergebnis oben links nach einer Nacht im Kühlschrank), holt ihr ihn eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank, damit eure Teigkugeln Raumtemperatur erreichen. Nehmt euch die Teiglinge die ihr braucht, legt diese auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche und gebt ihnen Zeit um sich zu akklimatisieren.
Während sie das tun, gibt es zwei Dinge die erledigt werden müssen: Zum einen muss der Ofen bzw. Pizzastein unbedingt vorgewärmt werden und zum anderen benötigen wir noch die Tomatensoße. Den Ofen habe ich auf 200°C Ober- Unterhitze eine halbe Stunde vorheizen lassen, ehe ich in den letzten 15 Minuten die 275°C Ober- Unterhitze eingestellt habe, um meine Stromrechnung ein Stück zu schonen. Aber ihr solltet mir glauben, wenn ich schreibe, der Pizzastein benötigt diese Hitze um so viel wie möglich davon aufzunehmen damit er diese wiederum an euren Pizzaboden abgeben kann.  Die Tomatensoße ist wie bereits erwähnt, ein simpler Vorgang, der sich schnell nebenbei erledigen lässt.

Tomatensoße – geht’s noch einfacher?

Berechtige Frage und ich wage mal zu behaupten: Nein.
Hier seht ihr die beiden Arbeitsschritte, die dafür notwendig sind: Hochwertige, italienische Tomaten aus der Dose in einen Behälter geben. Hochwertige, italienische Tomaten im Behälter mit einem Stabmixer pürieren und mit Meersalz abschmecken. Fertig. ✔

Der Pizzaboden – eine Wissenschaft für sich!

Der Teigling hat Zimmertemperatur, die Tomatensoße ist endlich fertig und der geriebene Mozzarella steht bereit? Dann machen wir uns an die Pizza.
Zuerst einmal, falls ihr in Erwägungen zieht, ein Nudelholz zu verwenden dann verwerft diesen Gedanken am besten wieder. Wenn euer Teig gut ist, dann könnt ihr diesen ganz einfach nur mit den Händen auseinander ziehen. Ich war überrascht, wie gut das ging, allerdings muss er dann schon wirklich gut was an Raumtemperatur haben. Falls nicht, wird er durch die Arbeit mit euren Händen auf jeden Fall wärmer und leichter dehnfähig werden aber es dauert ggf. länger. Was die Handarbeit angeht, empfehle ich euch den Teig mit den Fingern nach und nach, gleichmäßig auseinander zu ziehen, so dass er einen Rand bekommt. Sobald eure beiden Hände drauf passen, legt diese drauf, dreht ihm im Kreis und dehnt diesen immer weiter auseinander.

Falls der Teig an einer Stelle zu dünn wird oder reißt, repariert das mit Teigstellen drumherum, die etwas dicker sind und wenn ihr die Pizza ungefähr Essteller groß haben wollt, müsst ihr diesen immer weiter drehen und dabei den Rand auseinanderziehen. Ihr könnt den Teig auch wenden und von der anderen Seite weiter ausdehnen, dabei immer ein wenig Mehl nehmen um zu verhindern, dass er euch nicht auf der Arbeitsfläche kleben bleibt. Beim Rand selbst, solltet ihr aber darauf achten, dass er sichtbar erhalten bleibt. Beim Pizzaboden kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass selbst sehr dünne stellen in der Mitte, wo man fast durchschauen kann, noch immer dick genug werden, um die Pizza mit den Händen essen zu können. Doch solltet ihr, bevor ihr diesen so dünn auslegt, vorher lieber gleich ein Backpapier drunter legen, damit der Teigling beim Umzug nicht reißt. Ihr könnt währendessen selbst entscheiden, wie dick der Pizzaboden werden soll. Wenn ihr etwas mehr Boden mögt, sollte die Arbeitsfläche nicht sichtbar sein. Wenn ihr es wirklich dünn mögt, könnt ihr versuchen diese so dünn zu ziehen, dass die Arbeitsfläche durchschimmert. Wenn der Pizzaboden dann die gewünschte Größe und Dicke bekommen hat, könnt ihr diesen mit den Fingern noch gleichmäßig andrücken damit ihr eine ebene Fläche für den Belag bekommt.

Pizza – jetzt geht’s rund.

Wenn ihr diese Aufgabe dann gemeistert habt und zufrieden mit eurem Pizzaboden seit, geht es endlich ans belegen. Hier bleibt nicht viel zu sagen, außer die Tomatensoße mit einem Esslöffel oder einer kleinen Schöpfkelle mittig auf den Teig verteilen und mit kreisenden Bewegungen nach Außen die Soße darauf zu verteilt. Auch hier solltet ihr nach einer gleichmäßigeren Verteilung streben, während ihr den Rand ein Stück auslasst.

Zu guter Letzt folgt der geriebene Mozzarella, den ihr wie gewohnt gleichmäßig auf eurer gesammelten Handarbeit verteilt. Ob ihr nun noch weitere Zutaten für den Belag nutzt, überlasse ich euch. Ich habe diese Pizza bisher nur in der Variation Margherita und und mit einer guten Rindersalami probiert, beide fand ich absolut großartig. Darüber hinaus habe ich das Knoblauch & Chili Olivenöl von MyOlio*** verwendet, wovon ich anschließend ein paar Tropfen gleichmäßig über die Pizza verteilt habe, um diese geschmacklich abzurunden. Dieses Olivenöl wurde mir einst als Präsent zugeschickt, wofür ich mich sehr bedanken möchte. 👌🏼

Für den Fall, dass ihr noch frischen Basilikum drauflegen möchtet, empfehle ich euch, diesen ca. 2-3 Minuten bevor eure Pizza fertig ist darauf zu verteilen, damit diese im Ofen nicht verbrennen.

Bake it – der Teig mag es heiß!

Jetzt wird gebacken. Euer Ofen sollte nun mindestens lauschige 275°C Ober- Unterhitze vorweisen, wenn ihr sogar noch heißer könnt, dann dürfte ihr bis ca. 450°C Oberhitze und 350°C  Unterhitze gehen, allerdings habe ich damit aufgrund fehlender Power meines heimischen Ofens bisher keine Erfahrungen.
Wenn ihr die Pizza sicher auf euren Pizzastein bugsiert habt, macht die Tür zu und stellt einen Timer auf 8-10 Minuten. Doch empfehle ich euch in der Nähe zu bleiben, um zumindest in der Schlussphase einen erhöhten Augenmerk auf eure Pizza zu legen, weil das dann ganz schnell geht. Sie ist perfekt, wenn der Rand eurer Pizza goldbraun ist, der Käse bereits eine schöne Farbe bekommen hat und sich zusammen mit der Tomatensoße zu heißer Lava entwickelt hat. Holt sie mit einem hitzebeständigen Pfannenwender oder Pizzaschaufel* aus eurem Ofen und parkt diese direkt auf einem geeigneten Teller. Gebt ihr kurz ein paar Sekunden ruhe und bereitet alles vor, um eine hausgemachte, originale italienische Pizza genießen zu können. 👨🏼‍🍳👩🏼‍🍳

 

Nachdem ich nun das Ganze im Detail beschriebene habe, gibt es an dieser Stelle die obligatorische Kurzform mit den wesentlichen Informationen für euch:

  • Ich bin der Meinung, nur mit einem Pizzastein* werdet ihr daheim wirklich die Chance haben, eine respektable Pizza zu backen. Meinen möchte ich hierbei nicht missen. 🙂
  • Eine Küchenwaage* sollte sich in eurem Repertoire befinden. Meine hat die 1,5g frische Hefe auch nicht hundertprozentig gewogen, aber zumindest nahe dran.
  • Der Teig ergibt in dieser aufgelisteten Zutatenmenge insgesamt 6 Pizzen, bei einer Aufteilung zwischen 200-250g pro Teigkugel.
  • Mit handelsüblichem Mehl type 405 oder 550 werdet ihr hierbei nicht weit kommen, es sollte ein (Pizza-)Mehl tipo 00 sein.
  • Bisher habe ich den Teig über reine Handarbeit hergestellt, meine hochgeschätzte Küchenmaschine habe ich bisher noch nicht dafür verwendet.
  • Die verwendeten Tomaten sollten definitiv ganze, italienische Tomaten aus der Dose sein. Alternativ können es auch spanische sein, mit diesen habe ich bisher aber keine Erfahrungen.
  • Beim Pizzakäse empfehle ich geriebenen Mozarella, keine „Käsemischung“ oder so was und/oder Burrata Käse.
  • Ich habe meinen Pizzateig bisher stets über Nacht im Kühlschrank gelagert, daher habe ich keine Erfahrung damit, wie dieser nach 6 Stunden bei Raumtemperatur gelingt.
  • Den Teigboden könnt ihr entweder sehr dünn oder auch etwas dicker mit der Hand (!) ausrollen, so wie ihr das am liebsten mögt.
  • Die Verwendung eines Nudelholzes würde ich hier nicht empfehlen, da er die Luft aus eurem Teig presst und diese wollen wir darin unbedingt erhalten, damit der Teig fluffig bleibt.
  • Die Teigkugeln, welche ihr (noch) nicht benötigt, könnt ihr auch hervorragend einfrieren. Die Teigkugeln dafür einfach luftdicht in einer Tupperdose im Eisfach lagern und bei Bedarf die benötigte(n) Kugel(n) einen Tag vorher rausholen und im Kühlschrank über Nacht abgedeckt auftauen lassen. Das habe ich nun selbst bereits ausprobiert und es hat der Qualität des Teiges keinen Abbruch getan (eher sogar das Gegenteil).

 

Zubereitungsschritte

0/0 Schritte gemacht
  1. Zuerst gebt ihr 600ml handwarmes Wasser in eine große Schüssel und löst darin 15g Salz mit ca. 1,5g frischer Hefe auf, bis es milchig und die Hefe komplett aufgelöst ist.
  2. Nun gebt ihr das Mehl dazu und vermengt euer Hefe-Salz-Wassergemisch nach und nach mit dem mit dem Mehl, bis ein Teigklumpen entstanden ist.
  3. Nun holt ihr euch diesen Klumpen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und bearbeitet diesen 20 Minuten lang mit euren Händen. Gebt immer noch etwas Mehl dazu,  bis die Konsistenz des Teigs stimmt (mehr dazu oben im Abschnitt „Der Pizzateig“). 
  4. Wenn der Teig eine schöne griffige Konsistenz hat, nicht mehr an der Arbeitsflächen kleben sondern nur leicht haften bleibt, gebt diesen in eine Schüssel und lasst ihn dort mit einem sauberen Küchentuch für eine Stunde ruhen.
  5. Im Anschluss teilt ihr den Teig mit einem Messer oder einer Teigkarte in gleichmäßige Stücke  und formt daraus insgesamt 6 Kugeln. Entweder lagert ihr diese nun 6 Stunden abgedeckt bei Raumtemperatur oder mindestens über Nacht gut abgedeckt in einem Behälter im Kühlschrank.
  6. Eine Stunde vor der Zubereitung nehmt ihr den Behälter aus dem Kühlschrank und gebt dem Teig die Möglichkeit, Raumtemperatur anzunehmen.
  7. Der Ofen sollte in dieser Zeit auf eine möglichst hohe Temperatur (Ober- Unterhitze) vorwärmen. Maximal allerdings 450°C Oberhitze und 350°C  Unterhitze (mehr dazu im Abschnitt „Bake it…“)
  8. Währenddessen macht ihr die Tomatensoße, in dem ihr den Inhalt der Dose in einen Messbecher gebt, diesen mit einem Stabmixer püriert und mit etwas Salz final abschmeckt.
  9. Nun gebt ihr den Teigling in einer Schüssel mit Mehl, wendet diesen kurz darin und breitet diesen dann mit den Händen auf einer glatten, mehlbeschichteten Fläche vor euch aus.
  10. Zum Schluss gebt ihr nun die Tomatensoße drauf, verteilt diese ebenmäßig, ehe ihr das Gleiche mit dem geriebenen Mozzarella macht. Tröpfelt im Anschluss noch etwas Olivenöl über den Belag eurer Wahl. (Info: den frischen Basilikum würde ich erst kurz vor Ende der Backzeit drauflegen)
  11. Gebt die Pizza mitten in den Ofen und stellt euren Timer auf 8-10 Minuten, lasst diese vor allem in der Schlussphase nicht aus dem Blick und nehmt sie raus, wenn sie goldbraun ist.
  12. Auf einen Pizzateller geben, kurz ruhen lassen und dann gleich warm mit einem guten Rotwein genießen. Buen appetito! 🍕 👌🏼

 

Disclaimer: 

*bei den beiden Empfehlungen handelt es sich um Affiliate-Links von Amazon.de. Wenn ihr die Links für euren Einkauf nutzt, werde ich prozentual daran beteiligt. Für euch entstehen dadurch aber keine weiteren Kosten.

*** dieses Produkt wurde mir als Präsent überlassen und an der Werbung dafür verdiene ich nichts. Es ist ein schlichtes Danke für diese Geste. 🙂