Was den Süddeutschen die Brezn ist, ist dem Hamburger sein geliebtes Franzbrötchen. Dieses süße Plunderstück bekommt ihr hier in so gut wie in jedem Bäcker und ist ursprünglich von der skandinavischen Zimtschnecke inspiriert, weswegen die Variante mit Zimt und Zucker hier auch die klassischste Version darstellt. Aber lasst euch davon nicht beirren, bei gut sortierten Bäckern bekommt ihr diese auch mit Schokostreuseln, Kürbiskernen, diversen Nüssen und sogar einen Klecks Milchreis hab ich darauf schon sehen dürfen.

Der Teig besteht aus einem klassischen Hefeteig mit Butterschichten, der ähnlich wie Blätterteig vor dem Verarbeiten mehrmals gefaltet wird. Da diese Köstlichkeit allerdings stark regional geprägt ist und ich bereits oft von meinen täglichen Begleitern bei Instagram gefragt wurde, habe ich mich mal umgehört und nach einem würdigen Rezept Ausschau gehalten. Von einer lieben Arbeitskollegin gab es den Hinweis, dass eine andere Kollegin bereits ganz hervorragende, selbst gemachte Franzbrötchen mitgebracht haben soll und so suchte ich genau diese Dame auf.

Nach dem ersten Versuch stellt sich bei uns beiden aber noch keine Zufriedenheit ein, weshalb sie mir noch ein weiteres Rezept gab und dieses hat geschmacklich dann überzeugt. Rein optisch hätten sie mir ruhig noch etwas „flacher“ gelingen dürfen, aber geschmacklich gab es bei den Kollegen nichts zu beanstanden, weshalb ich das Rezept nun guten Gewissens mit euch teilen kann 🙂

 

Wie ihr diesen Bildern und der Zutatenliste entnehmen könnt, kommt hier so einiges an Butter und Zucker zum Einsatz aaaaber Franzbrötchen sind halt genau das – süß! Allerdings finde ich die Mengen in diesem Rezept sogar noch harmlos gegen die Varianten, die ich bisher schon so probiert habe. Außerdem sollen von den 12-16 Franzbrötchen, die ihr am Ende raus habt, sicher nicht alle von euch allein gefuttert, sondern mit ein paar lieben Menschen geteilt werden um so etwas den Duft und Geschmack von Hamburg zu euch nach Hause zu holen ✌🏼

 

 

Natürlich lasse ich euch auch bei diesem Rezept nicht mit meinen kleinen Tipps in Ruhe, weil ich doch sicher gehen möchte, dass euch unser kleines Kultgebäck daheim gut gelingt:

  • Zur besseren Übersicht, und damit es keine Missverständnisse bei den Mengen gibt, habe ich die Zutaten in der List entsprechend ihrer Bestimmung nach angegeben (Desktop: Zutatenlisten von links nach rechts lesen / Mobile: von oben nach unten 😉).
  • Um den Teig optimal gehen zu lassen, habe ich diesen in einer abgedeckten Schüssel bei 50 °C Ober- Unterhitze (30 °C bei Umluftbacköfen) mittig in den Ofen gestellt.
  • Den Teig müsst ihr insgesamt zwei Mal ausrollen. Versucht diesen dabei möglichst gleichmäßig zu bearbeiten, damit eure Füllungen auch gleichmäßig in dem Teig verteilt und die Schichten gleichmäßig dick sind.
  • Ein eventuell sehr hilfreicher Tipp: Falls ihr keinen Platz im Kühlschrank haben solltet um dort den in Klarsichtfolie gewickelten Teig abzukühlen, denkt daran, dass wir grad einen kühlen November haben. Ich hab meinen gut eingepackt auf das Fensterbrett gestellt und und gut durchgekühlt zurückbekommen 😉
  • Gebt den Franzbrötchen auf dem Backblech unbedingt genug Platz zum Aufbacken. Aufgrund des Hefeteigs und der Butter tut sich da so einiges in der Hitze des Ofens. Dann lieber zwei Backdurchgänge in Kauf nehmen, bevor die euch am Ende komplett zusammenkleben.

Lasst mir gerne einen Daumen oder Kommentar zu diesem Rezept da, ich freue mich sehr auf euer Feedback! 🙂

 

Zubereitungsschritte

0/0 Schritte gemacht
  1. Für den Teig: In einem kleinen Topf erwärmt ihr die Milch und lasst die Butter darin schmelzen. Hierbei darauf achten, dass die Butter-Milchmischung nicht zu kochen beginnt, sondern eben nur leicht erhitzt wird. Im Anschluss den Topf zur Seite stellen und die Mischung auf lauwarm abkühlen lassen.
  2. Das Mehl währenddessen in eine Schüssel sieben, eine Mulde hineindrücken und den Hefewürfel hinein bröseln. Die Butter-Milchmischung, Zucker und das Ei dazugeben und mit einem Knethaken zu einem glatten Teig rühren. Wenn der Teig zu klebrig sein sollte, gebt nach und nach etwas Mehl dazu, bis er nur noch ganz leicht an den Händen haftet.
  3. Küchentuch drauflegen und für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Für die erste Füllung: Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig, nachdem ihr den noch einmal mit der Hand durchgeknetet habt, etwas kleiner als Backblechgröße ausrollen.
  5. Die kalte Butter in dünne Streifen schneiden und damit eine Hälfte des Teigrechtecks gleichmäßig belegen. Die Butter mit der Mischung aus Zimt und Zucker bestreuen und im Anschluss die andere Teighälfte darüberklappen, sodass keine Butter mehr zu sehen ist.
  6. Den Teig mit der Butterfüllung wieder ausrollen, diesmal auf Backblechgröße. Jetzt macht ihr Folgendes: von der schmalen Seite aus ein Drittel des Teigs zur Mitte klappen und die andere Seite danach über diese drüber legen. Insgesamt sollte der Teig nun drei Schichten haben und zu einem rechteckigen Stück geformt sein. Diesen rechteckigen Teigling wickelt ihr nun in Frischhaltefolie und lasst den für 15 Minuten im Kühlschrank fest werden.
  7. Für die zweite Füllung: Backblech mit Backpapier auslegen. Die Butter bei leichter Wärme in einem kleinen Topf schmelzen lassen und mit Zimt, Zucker und der Prise Salz vermischen.
  8. Den gekühlten Teig von der Klarsichtfolie befreien und etwas größer als ein Backblech ausrollen, dann gleichmäßig mit der kompletten Zimtzuckermasse bestreichen und im Anschluss von der Längsseite her eng aufrollen (siehe Abbildung oben). Den Ofen jetzt auf 200°C Ober- Unterhitze (180 °C bei Umluftbacköfen) vorheizen lassen.
  9. Vorbereitung der Franzbrötchen: Jetzt solltet ihr eine gleichmäßige, lange Rolle vor euch liegen haben. Greift euch ein scharfes Messer und schneidet nun alle 4-5cm ein Stück aus der Rolle. Entweder gleichmäßig Stücke oder so wie ich (siehe Abbildung oben), mit einer schräg zulaufenden Form.
  10. Die Teiglinge mit ausreichend Platz auf dem mit Papier ausgelegten Backblech verteilen. Mit dem Griff eines Kochlöffels drückt ihr nun jedes der Stücke in der Mitte der Längsseite von oben stark ein, bis die Seiten herausquellen. Auf diese Weise bekommt ihr die typische Franzbrötchenform in euren selbstgemachten Teigling.
  11. In einer kleinen Schüssel verquirlt ihr das Ei mit einem Schuss Milch und bepinselt* damit die Franzbrötchen auf der Oberfläche. Streut zum Schluss noch etwas Zucker und Zimt drüber, gebt diese für 15-20 Minuten in den Ofen und lasst ihnen im Anschluss noch etwas Zeit zum abkühlen.
  12. Willkommen in Hamburg 👋🏼🚢⚓

 

Credit: Die Inspiration zu diesem Rezept habe ich von meiner lieben Kollegin Anika, vielen Dank für das Bereitstellen 🙂

*bei den beiden Empfehlungen handelt es sich um Affiliate-Links von Amazon.de. Wenn ihr die Links für euren Einkauf nutzt, werde ich prozentual daran beteiligt. Für euch entstehen dadurch aber keine weiteren Kosten.