Oh Ceviche! Ein Gericht, dessen Namen mir sehr gut in Erinnerung geblieben ist und worüber ich mich sehr freue, dieses mit euch teilen zu dürfen. Damals, 2013 in Chile, als ich die Gelegenheit bekam dort fünf Monate verbringen zu dürfen um meine Wurzeln kennen zulernen, kam ich mit diesem Gericht bei einem Wochenende in Punta de Lobos in Kontakt. Wir hatten dort mit ein paar Freunden zwei Häuser am Strand gemietet und waren vormittags surfen. Einer der dabei war, hatte peruanische Wurzeln, und als wir zurück ins Haupthaus kamen, war er dabei dieses Gericht vorzubereiten und hatte dafür frischen Fisch und einen ganzen Sack Zitronen gekauft. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, dass man mit Zitronen- bzw. Limettensaft den Fisch garen kann.
Und was soll ich sagen? Es war der zarteste Fisch, den ich bisher gegessen habe und diese wunderbare, frische Note von Limette und Koriander begleitet den Geschmack ganz hervorragend. Warte, Koriander? Mir ist wohl bekannt, dass viele dieses Gewürz verschmähen, weil es tatsächlich nicht wenige gibt, die finden, dass es wie Seife schmeckt. Wusstet ihr, dass das genetisch bedingt ist? Ich verbinde Koriander zum Beispiel mit dem Aroma von etwas Gegrilltem, sehr frischem. Das erste Mal bin ich überhaupt erst in Chile auf diesen aufmerksam geworden, weil er dort so häufig verwendet wird.
Aber ich kann euch beruhigen, denn meinen lieben Nachbarn hab ich an diesem Tag etwas von dem Ceviche abgegeben, weil es nämlich zu viel für mich allein war, und diese fanden den Koriander Geschmack überhaupt nicht schlimm. Ansonsten bleibt allen, die weiterhin skeptisch sein sollten, die gute alte (glatte) Petersilie als Alternative. 🙂
Auf jeden Fall, und da führt kein Weg dran vorbei, solltet ihr frischen Fisch nehmen. Ich meine so richtig frischen Fisch von einem Händler eures Vertrauens. Da dieser Fisch hier quasi nur mit dem Saft der Limetten gegart wird, solltet ihr eben die Qualität von diesem hochhalten, damit es das geschmackliche Erlebnis wird, welches ich euch hier propagiere.
Das Gericht besteht natürlich nicht nur aus Fisch, sondern noch ein paar frischen Dreingaben wie roten Zwiebeln und eben auch Tomaten, die ihr dafür vorbereiten müsst. In der peruanischen Version sind es noch ein paar andere Zutaten, allerdings sind diese aber nicht so ganz einfach zu bekommen, daher halte ich es etwas simpler. ☝🏼
Eure schnittfesten Tomaten müsst ihr für das Rezept unbedingt häuten, damit diese eben auch so schön zart im Biss sind wie der Fisch selbst. Das geht tatsächlich ganz einfach, dafür müsst ihr diese am Besten mit einem scharfen Messer ganz leicht anschneiden (siehe Bilderserie). Es reicht schon, wenn ihr das in gleichmäßigen Abständen so drei Mal macht und diese dann für knapp eine Minute ins kochende Wasser legt. Danach könnt ihr die Haut von der Tomate ganz einfach abziehen, diese entkernen und in feine Würfel schneiden.
Meine Empfehlung für die Zubereitung ist, macht sie rechtzeitig! Der Fisch braucht im frisch gepressten Limettensaft noch ganz drei Stunden, bevor er dann wirklich gar ist. Ich hab den einfach in einer Auflaufform verteilt, mit dem Limettensaft begossen und abschließend abgedeckt in den Kühlschrank gepackt. In den drei Stunden solltet ihr die Fischwürfel aber auch gelegentlich mal unterheben, damit diese von allen Seiten schön gar werden, ihr werdet diese Arbeit nicht bereuen.
Was ihr auch nicht bereuen werdet, wenn ihr meine üblichen Tipps in der Kurzform lest, damit ihr im Anschluss hoffentlich auch so begeistert seid von dem Gericht wie ich 🤟🏼
- Ceviche ist generell eine Vorspeise, aber wenn ihr die entsprechende Menge verwendet, geht das auch als Hauptspeise durch und mit frischem Brot, werden hoffentlich alle satt.
- Bei der Vorbereitung für dieses Gericht unbedingt genug Zeit einplanen, denn ganze drei Stunden muss der noch im Kühlschrank ziehen.
- Unbedingt frischen, qualitativen weißen Fisch in Sushi-Qualität verwenden. Hier empfiehlt sich beispielsweise Kabeljau, Zander, Seehecht oder Red Snapper.
- Verwendet auch bitte nur frisch gepressten Saft, auch das ist einfach ein qualitatives Merkmal des Geschmacks.
- Wie bereits erwähnt, der Koriander ist in diesem Gericht wirklich klasse und nicht zu dominant. Falls er euch nicht zusagt, verwendet glatte Petersilie.
- Während der Fisch quasi im Saf gart, könnt ihr ruhig schon die anderen Zutaten vorbereiten so das nach drei Stunden alles miteinander vereint wird.
Lasst mir gerne einen Daumen oder Kommentar zu diesem Rezept da, ich freue mich sehr auf euer Feedback! 🙂
Zubereitungsschritte
0/0 Schritte gemacht- Vorbereitung Fisch: Zuerst den frischen Fisch kalt abspülen, auf einem sauberen Schneidebrette trocken tupfen und von den übrigen Gräten befreien.
- Im Anschluss das Filet in ca. 1cm große Würfel schneiden und in eine flache Schüssel geben.
- Die Limetten halbieren, auspressen und 100ml davon über den Fischwürfeln verteilen und vorsichtig miteinander vermengen.
- Im Anschluss die Schüssel mit Frischhaltefolie überdecken und für mindestens 3 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. In dieser Zeit den Fisch gelegentlich etwas umrühren, damit er von allen Seiten gar wird.
- Vorbereitung Zutaten: Die Tomaten mit einem Gemüsemesser seitlich einschneiden, für 30-50 Sekunden in kochendes Wasser tauchen, mit einer Schaumkelle herausheben und kalt abschrecken. Im Anschluss die Haut entfernen, die Tomate vierteln, entkernen und in kleine Würfel schneiden.
- Die Zwiebel schäle, ebenfalls vierteln und in feine Streifen schneiden.
- Staudensellerie waschen, putzen, gegebenenfalls entfädeln und in feine Würfel schneiden.
- Den Koriander (wahlweise Petersilie) waschen, trockenschütteln, Blättchen abzupfen und grob hacken.
- Die Chilischote waschen, halbieren, entkernen und in dünne Ringe schneiden. Falls ihr etwas Schärfe behalten wollt, spart ihr euch das Entkernen und gebt diese mit dazu.
- Zum Schluss holt ihr den Fisch aus dem Kühlschrank, gebt Tomaten-, Selleriewürfel, Zwiebelstreifen, Koriander und Chilliringe dazu. Alles mit Essig und Olivenöl beträufeln und vorsichtig untermengen. Anschließend mit Salz und frischem Pfeffer würzen und alles für 15-20 Minuten ziehen lassen.
- Das Baguettebrot in fingerdicke Stücke schneiden und zusammen mit dem Ceviche servieren. Buen apetito! 🇵🇪
Credit: Die Inspiration zu diesem Rezept habe ich von eatsmarter.de und das ursprüngliche Rezepte wurde von mir noch leicht abgeändert.
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Ich liebe Ceviche, habe es aber noch nie selbst zubereitet. Wir haben hier um die Ecke ein sehr gutes peruanisches Lokal, wo wir es immer essen.
http://la-cevi.de/
Aber vielleicht mach ich es jetzt auch mal selbst. Danke für das Rezept.
Liebe Christina,
tatsächlich haben wir nun auch erst ein peruanisches Lokal in die Nachbarschaft bekommen, das steht auch noch auf meiner Liste. Aber ja, du solltest es mal ausprobieren 🙂
Ganz liebe Grüße nach Frankfurt,
Chris