Dieses Gericht ist ein gutes Beispiel dafür, dass man durchaus hochpreisige Convenience-Produkte im Supermarkt kaufen kann, aber das es selbst und vor allem frisch zubereitet einfach keinen wirklichen Vergleich darstellt. Tatsächlich hab ich den Seelachs á la Bordelaise der Marke mit dem Seemann als noch unbeholfener Student ganz gerne mal gekauft, weil der „schnell“ zubereitet ist und von den Nährwerten zumindest im akzeptablen Bereich liegt. So richtig genossen habe ich diesen allerdings selten, weil ich als Norddeutscher, vor allem am Fisch häufig etwas auszusetzen hatte. Die meisten Hersteller nehmen hierfür nämlich filetierten Seelachs, der in Blöcken eingefroren und für das Gericht einfach passend zurecht geschnitten wird, um in Anschluss in einer Aluschale servierfertig ausgeliefert zu werden. Ich finde, das schmeckt man einfach, weil der Fisch eben nicht aus einem Stück besteht und deswegen unterschiedlichste Konsistenzen aufweist. An einem meiner letzten Male mit so einem Fertigprodukt erinnere ich mich noch gut, weil ich das Gefühl hatte, an drei unterschiedlichen Seelachsteilen gleichzeitig zu knabbern. Eher ungeil.. 🤢

Also, was machen? Mal selbst zubereiten?! Auch hier musste ich allerdings erst dazulernen. Die Kruste selbst ist nicht das Problem sondern auch eher wieder der Fisch. Zu Anfang habe ich tiefgefrorenen Seelachs verwendet und ja, der war etwas besser, aber tatsächlich immer noch nicht die Lösung. Warum? Erstmal wird dieser meist in relativ kleinen rechteckigen Portionen geliefert und wenn man zwei von diesen Rechtecken nebeneinander legt, sieht man nach dem Aufenthalt im Ofen einfach, wie viel Wasser da noch enthalten war, weil die beiden Blöcke am Ende zu kleinen Häufchen zusammengeschrumpelt sind, auf denen dann die goldbraune Kruste herumlag 😩

Die Lösung? Frischer Fisch, Leute! Vor Kurzem habe ich mir vorgenommen, viel öfter frischen Fisch zu kaufen und ich als Hamburger habe den großen Luxus, dass in unserer Nachbarschaft auch so ein richtig echter Fischladen zu finden ist, der täglich frische Ware bekommt. Nachdem ich dann frischen Seelachs gekauft habe, habe ich sofort gefühlt, dass der sich auch gleich ganz anders anfühlt, anders riecht und vor allem preistechnisch nicht sooo viel teurer ist – ich bin wirklich überzeugt davon.

Das Ende vom Lied? Der Unterschied war schlicht gigantisch, der Fisch schmeckte, wie er schmecken soll, die aromatische Kruste hat diesen Geschmack hervorragend unterstützt und vor allem wurde die Covenience-Optik von einer hausgemachten Präsentation um ein vielfaches überboten. Mir ist sehr wohl bewusst, dass nicht jeder von euch den Luxus hat, einen Fischmarkt in seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu haben – aber falls das der Fall sein sollte, probiert es aus und ihr werdet es nicht bereuen 🙏🏼

Bei diesem recht simplen Gericht, habe ich noch zwei kleine Hinweise für euch parat:

  • Wenn ihr das Eiweiß richtig steif schlagen wollt, trennt die Eier unbedingt sauber in Eigelb und Eiweiß. Gebt das Eiweiß in eine fettfreie Schüssel und wenn dieses gerne noch etwas „stabiler“ sein darf, streut ruhig eine kleine Prise Salz dazu vor dem Aufschlagen.
  • Als Beilage passt zu diesem Gericht übrigens nicht bloß einfacher Reis, sondern vor allem Wildreis hat den Seelachs á la Bordelaise ganz hervorragend ergänzt.

 

Wenn euch dieses Rezept gefallen hat, freue ich mich über einen Daumen und/oder Kommentar von euch!

Zubereitungsschritte

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  1. Die Toastbrotscheiben in einem Mixer* fein zermahlen. Zitrone heiß waschen abtrocknen und die Schale mit einer Reibe abreiben. Im Anschluss halbieren und den Saft in eine extra Schüssel auspressen.
  2. Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Die Kräuter waschen, trocken schütteln Blätter bzw. Fähnchen abzupfen und fein hacken.
  3. Eine beschichtete Pfanne heiß werden lassen, 6EL Butter darin auflösen, Toast und Zwiebeln unter Wenden goldbraun braten.
  4. Honig, 5EL Zitronensaft und die gehackten Kräuter zufügen. Mit Meersalz, frischem Pfeffer und Paprikapulver würzen, gut durchmengen, zur Seite stellen und abkühlen lassen.
  5. Den Backofen auf 220 °C Ober- Unterhitze (200 °C bei Umluftbacköfen) vorheizen lassen und die große Aufflaufform mit 2EL Butter gewissenhaft einfetten.
  6. Fischfilets unter kaltem Wasser abspülen, mit Küchenpapier trocken tupfen und diese mit etwas Platz nebeneinander in die Auflaufform legen.
  7. Die geriebene Zitronenschale über den Fisch streuen und zusätzlich mit etwas Salz würzen.
  8. Eier sauber voneinander trennen und das Eiweiß schön steif schlagen. Im Anschluss die Brotmasse dazugeben, gut miteinander vermengen und gleichmäßig auf dem Fisch verteilen.
  9. Im Ofen für ca. 25 Minuten goldbraun backen und mit heißem Reis servieren.

 

Credit: Die Inspiration zu diesem Rezept habe ich von lecker.de und das ursprüngliche Rezepte wurde von mir noch leicht abgeändert.

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