An dem ein oder anderen Wochenende, wenn es mir meine Zeit auch gestattet, genieße ich es, etwas Aufwendigeres zu kochen. Ein Gericht zu zubereiten, dass mir wieder etwas Neues beibringt, etwas, das mir wieder zeigt, wie gut selbst gemacht sein kann – und wie toll es ist, dass im Anschluss genießen zu dürfen. Einer meiner Sätze, die ich mir dabei immer wieder gerne sage ist: „Das ist wie Chemie, aber das Ergebnis kann man am Ende essen.“ Am besten ist das wiederum stets mit lieben Menschen, die das ebenso zu schätzen wissen und man auf diese Weise einen guten Grund schafft, gemeinsam an einen Tisch zu kommen um für kurze Zeit bei einem guten Essen gute Gespräche zu führen.

Dieses hier ist so ein Gericht, welches ich – wie so einige andere Gerichte – bereits geteilt, nun schon einige Male zubereitet und mich jedes Mal aufs Neue darauf gefreut habe. Ich konnte es kaum erwarten, diese aromatischen Zutaten miteinander zu vermengen, alles miteinander köcheln lassen und dem Ganzen auch die nötige Zeit zu geben, nur um am Ende ein herrliches indisches Hähnchen-Curry servieren zu dürfen. Der Geruch, welcher dabei entsteht, wird eure Vorfreude nur noch steigern.

Das Ursprungsrezept hat mir von der Aufteilung der Zubereitung nicht gefallen, deswegen habe ich es umgestellt und den Fokus auf die Vorbereitung der Zutaten gelegt – denn das erfordert die meiste Arbeit. Ist dies erledigt und alles im Topf, müsst ihr es am Ende alles nur noch zwei Stunden köcheln lassen. Die Kartoffeln werden eine halbe Stunde vorher rein gegeben und glaubt mir, diese Zeit solltet ihr dem Curry unbedingt gönnen. Die Flüssigkeit, die Aromen und alle Zutaten verbinden sich erst so richtig miteinander, alles bekommt eine herrlich sämige Konsistenz und das völlig ohne irgendwelche Verdickungsmittel. In dieser Zeit wird das Hähnchenfleisch ganz zart, die Kartoffeln geben einen cremigen Biss und begleiten so die geschmacksintensive Konsistenz der dunklen Soße mitsamt der Aromen und vereinen sich so zu einem würzigen Highlight. Nur ein paar gute Zutaten, Hitze und Zeit werden hier benötigt, um euer Zuhause in ein kleines Indien zu verwandeln.

 

Ich möchte euch nun gar nicht viel länger vollschwallern, sondern euch lieber noch ein paar Hinweise zu den Zutaten und der Zubereitung mitgeben:

  • Unter Neuen Kartoffeln ist die Sorte Kartoffeln gemeint, die geerntet werden, wenn sie noch sehr jung sind. Sie sind klein, haben eine dünne Schale und ihr Fleisch ist zart und cremig, wenn sie gekocht werden. Neue Kartoffeln schmecken am besten geröstet oder gekocht, statt gebraten.
  • Ein Wort zum Geflügelfond: ich kaufe dafür eins im Glas, diese bewegen sich mit knapp 400ml meisten bei 3-4Euro. Da diese meist sehr geschmacksintensiv sind, gieße ich den Rest mit kaltem Wasser auf um auf, für die benötigte Menge von 750ml.
  • Ganz besonders frisches Naan-Brot passt hervorragend zu dem Gericht, ein Rezept dazu findet ihr hier bei mir auf meinem Blog.
  • Die aus meiner Erfahrung beste Timeline,  damit am Ende auch wirklich ein kleines Highlight auf dem Tisch steht:
    1. Vorbereitung der Zutaten
    2. Das Gericht zubereiten und 90 Minuten köcheln lassen
    3. den Teig für das Naan-Brot vorbereiten
    4. den Teig eine Stunde gehen lassen
    5. In der Zeit, in welcher der Teig geht, das Joghurtdressing vorbereiten damit das schon etwas durchziehen kann
    6. Die Kartoffeln schälen, ggf. in kaltem Wasser bereitstellen
    7. Die Kartoffeln in den Topf geben und weitere 30 Minuten köcheln lassen
    8. Das Naan-Brot vorbereiten und in einer heißen Pfanne zubereiten
    9. Am Ende sollten frisches Naan-Brot, euer Curry und Joghurtdressing bereit sein, um gemeinsam serviert zu werden
  • Und wie immer die Erkenntnis, am zweiten Tag schmeckt es einfach noch etwas besser. Warum das so ist? Weil die Aromen Zeit haben sich richtig zu entfalten, das gilt ganz besonders für Suppen, Eintöpfe und Soßen.

 

Lasst mir gerne einen Daumen oder Kommentar zu diesem Rezept da, ich freue mich sehr auf euer Feedback! 🙂

Zubereitungsschritte

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  1. Zur Vorbereitung die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Die beiden Stangen Frühlingszwiebeln waschen, den Strunk entfernen und in feine Ringe schneiden. Die Knoblauchzehen schälen und hacken. Ingwer schälen, mit einer Reibe zu einem EL Ingwermus reiben. Alle Zutaten bereitstellen und mit der Gewürzmischung weitermachen.
  2. Für die selbst gemachte Würzmischung vermengt ihr in einer separaten Schale 2TL Kreuzkümmel, 2TL Garam Masala, 1,5TL gemahlenen Koriander, 1TL Cayenne Pfeffer und 2TL Kurkuma miteinander. In einem großen Topf erhitzt ihr währenddessen die 3EL Pflanzenöl auf mittlere Stufe.
  3. Die Hähnchenbrustfilets auf einem Teller bereit stellen, mit Salz und Pfeffer würzen und ohne Wenden im heißen Öl für 8-10 Minuten (mit der Hautseite nach unten) anbraten. Im Anschluss aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
  4. Nun gebt ihr die 2EL Tomatenmark in den heißen Topf und fügt nacheinander die Zwiebelwürfel, die Ringe der Frühlingszwiebeln, den gehackten Knoblauch und den EL geriebenen Ingwer dazu. Vermengt alles miteinander, bis die Zwiebeln glasig sind, nun noch die Würzmischung dazugeben und alles unter stetigem Rühren für ca. 4 Minuten anschwitzen.
  5. Im Anschluss gebt ihr die angebratenen Hähnchenbrustfilets zusammen mit dem Geflügelfond, den passierten Tomaten und der Sahne in den Topf. Alles noch mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen und kurz aufkochen lassen. Im Anschluss die Hitze etwas reduzieren und das Ganze bei halb geschlossenem Deckel für ca. 90 Minuten köcheln lassen. Nach dieser Zeit sollte die Soße eine sämige Konsistenz haben.
  6. Kurz bevor die 1,5 Stunden abgelaufen sind, schält ihr die Kartoffeln und schneidet diese in gleichmäßige, mundgerechte Stücke. Wenn die 90 Minuten vorbei sind, gebt ihr diese dazu und lasst diese zusammen mit der Soße für weitere 30 Minuten bei halb geschlossenem Deckel köcheln. Zwischendurch immer mal etwas umrühren, damit sie die Kartoffeln nicht am Topfboden festsetzen. Falls die Soße euch zu dickflüssig wird, etwas Fond oder Brühe nachgießen.
  7. Während die Kartoffeln in der Soße köcheln, könnt ihr den Joghurt in einer Schüssel cremig rühren, mit etwas Salz, Pfeffer und fein gehackte Petersilie abschmecken und zur Seite stellen. Ein paar weitere Petersilienblätter grob hacken und ebenfalls bereitstellen.
  8. Das Curry im Anschluss in einem tiefen Teller servieren und mit frischer Petersilie garnieren. Den Joghurtdipp und das warmen Naan-Brot als Beilagen dazu servieren und genießen. अच्छा भूख 👨🏼‍🍳

 

Credit: Die Inspiration zu diesem Rezept habe ich von springlane.de und das ursprüngliche Rezepte wurde von mir noch leicht abgeändert.